Februar/März 2010: Meine Alfahündin fand dass mir Gehorsam noch gut tun würde und sie postete sich diese Hundeliteratur. Immer wenn sie etwas Zeit hat wird in diesem Buch gelesen und das bis in die frühen Morgenstunden. Besonders das Leinenlaufen kam in diesem stengen Winter etwas zu kurz. Weil die Wege zum Teil total vereist waren durfte ich, kaum aus dem Haus, schon ab der Leine. Das ist bei uns in Niederbottigen nicht gefährlich und den Weg zwischen den Bauern-häusern durch auf die Felder kann ich gut frei laufen. Was heisst laufen, mit 150 davon spieden. Damit Rosmarie ein Erfolgserlebnis hat, helfe ich ihr dabei so gut ich eben will. Ich ziehe sie nicht mehr vom dritten Stock ins Erdgeschoss hinunter, sondern warte ganz brav auf jedem Bödeli und schaue mein Leinenende an. "Guet Quinn" dann Click und ich bekomme ein Gudeli. So geht das bis wir unten angekommen sind. Bei der Haustüre heisst es "Quinn warte" und Rosmarie geht zuerst durch die Türe. Wieder der Monolog von Rosmarie: "Quinn loufe" wieder Click und wieder eine Belohnung. Das hatten wir alles ja schon einmal durchgenommen aber es schien wieder in Vergessenheit geraten sein. Jetzt sind wir auf dem Niederbottigenweg angekommen. Ich darf um Himmelswillen keine Zicken mehr schlagen sonst bleibt meine Alfahündin einfach bockstill stehen. Was bleibt mir anders übrig das Gleiche zu tun. Ich komme gar nicht mehr dazu an der Leine zu zerren, denn plötzlich schert Rosmarie aus. Läuft ganz plötzlich rückwärts oder rennt mit mir und ich bin so fasziniert von diesem Getue, dass ich alles mitspiele. Endlich sind wir auf dem Feldweg angekommen und dann kommt das Kommando "Quinn sitz", Click-Gudeli "Quinn frei" und ich darf davon spieden. Wento und Dunja waren an diesem Tag mit ihrem Alfahund auch unterwegs über die Felder Richtung Westside. Ich sah die drei schon aber ich war ja damit beschäftigt, Rosmarie den Ball wieder zurück zu bringen, welcher sie mir immer wieder fortwarf. Immer und immer wieder. Aber plötzlich wollte ich nicht mehr und rannte mit hohem Tempo das grosse Bord hinunter auch Richtung Westside. "Quinn zuuuurück" aber ich hörte nicht, wollte nicht hören. Auch das Pfeiffsignal liess mich kalt. Nach geschlagenen zehn Minuten stand ich brav links neben Rosmarie. "Guet Quinn", Click und ich bekam ein Gudeli. Nicht fürs Wegrennen sondern fürs Zurückkommen. Keine Angst, ich war nicht im Einkaufszentrum, sondern machte nur einen Abstecher durch den Wald.